Auftrag

Nach Hochwasserereignissen fallen in Obwalden grosse Mengen Schwemmholz an. Diese werden in den Bachschuttkegeln wie in der Laui in Giswil, im Steinibach in Sarnen oder in der Gross und Chly Schliere abgelagert. Teilweise werden Äste und ganze Baumstämme bis in die Seen geschwemmt. Das Schwemmholz muss entfernt und entsorgt werden.

 

In den letzten Jahren musste für diese Entsorgung ein grosser Aufwand betrieben werden. Oft wurde das Holz gehäckselt, zum Teil ausserkantonal gewaschen und anschliessend in eine speziell ausgerüstete Heizanlage geführt. Dieses Vorgehen bietet erhebliche Nachteile:

  • Lange Transportwege mit ökologischen Belastungen
  • Sehr teuer
  • Energieverwertung nicht im Kanton

 

Das Postulat beauftragt den Regierungsrat, alternative Verwendungen des anfallenden Holzes zu prüfen, insbesondere:

  • Verwertung als Energieholz innerhalb des Kantons, ohne Transportfahrten über die Kantonsgrenze.
  • Verwertung zur Lebensraumaufwertung in der Form von Totholzstapeln in ausgewählten Waldbeständen

 

Begründung

Zur Zeit scheint eine energetische Verwendung von Schwemmholz innerhalb des Kantons nicht möglich. Sollte sich dies in den nächsten Jahren ändern, so soll diese Option im Vordergrund stehen.

 

Solange eine energetische Verwendung im Kanton nicht möglich ist, soll ein Konzept zur Lebensraumaufwertung umgehend erarbeitet und umgesetzt werden. Diese bietet zahlreiche Vorteile:

  1. Das Schwemmholz kann dezentral in den Gemeinden eingesetzt werden. Die Transporte bleiben kurz, die Umweltbelastung minimal.
  2. Der Nährstoffkreislauf bleibt im Wesentlichen geschlossen.
  3. Holzstapel wurden in den letzten Jahren als sehr wertvolle Lebensraumstrukturen erkannt. Sie werden in diversen Projekten gezielt eingesetzt. Der notwendige Rohstoff dazu – Stämme und Äste oder auch Wurzelstöcke – müssen teilweise mit einigem Aufwand beschafft werden. Holzstapel dienen Kleinsäugern, Vögeln, Reptilien und Amphibien als Unterschlupf und Versteck. Die langsam einsetztende Verrottung bietet unzähligen Insekten, Spinnen und Pilzen die eigentliche Nahrungsgrundlage.
  4. Mit einem Konzept ‚Lebensraumaufwertung mit Schwemmholz und anderem unbelasteten Holz‘ kann gleichzeitig ein hoher Verwertungsaufwand minimiert und ein hoher Lebensraumgewinn erzielt werden.

 

Das gewünschte Konzept muss selbstverständlich mit der vorhandenen Gesetzgebung, insbesondere in Bezug auf die tangierten Waldflächen, abgestimmt werden. Mit einer geeigneten Organisation muss erreicht werden, dass keine unerwünschten Nebeneffekte resultieren.

 

Datum:  05. Dezember 2013             Urheber:                 Ambros Albert, Giswil

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